Innenminister Schünemann: “Vielfalt des Sports fördern”

Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung gibt 20.000 Euro für die WMOC

Von Eike Bruns am 24.05.2011

Es ist die in dieser Art größte Sportveranstaltung, die der Harz-Region ins Haus steht: die Senioren-Weltmeisterschaft der Orientierungsläufer (WMOC). Rund 4000 Sportler aus aller Welt werden mehr als eine Woche lang ihre Wettkämpfe in Bad Harzburg, Goslar, Clausthal-Zellerfeld und Drei-Annen-Hohne bestreiten.
Entsprechend umfangreich sind die Vorbereitungen, die die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung jetzt mit 20.000 Euro bezuschusst hat. Eine Förderung, die vor allem den Vorarbeiten im sportlichen Bereich zugute kommt.
Damit die Teilnehmer im Alter von 35 bis über 90 im Juli 2012 ihre Wettkämpfe bestreiten können, müssen detaillierte Karten erstellt werden.

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“Diese Karten müssen den internationalen Standard besitzen und von hoher Qualität sein”, sagt der Brite David May. Er ist vom Orientierungslauf-Weltverband IOF als Senior Event Adviser zur WMOC ensandt worden.
Im Organisationskomitee, das von Tourismus bis Logistik viele Teilbereiche beachten muss, ist man sich dessen bewusst, wie wichtig eine gute Vorbereitung gerade im Bereich der Karten und Streckenplanung ist. “Wir werden sicherlich hinterher sagen, das eine oder andere hätten wir besser machen können”, sagt André Kwiatkowski, Präsident des Organisationskomitees, “aber im sportlichen Bereich darf uns absolut kein Fehler unterlaufen. Alle Posten müssen an der richtigen Stelle stehen und die Karten müssen perfekt gezeichnet sein.”
Kein leichtes Unterfangen für die Ausrichter, denn sie müssen die Gelände für insgesamt fünf Wettkämpfe kartieren. Dazu gehören nicht nur die Waldgebiete bei Clausthal-Zellerfeld, Bad Harzburg und Drei Annen Hohne, sondern auch die Innenstädte von Goslar und Bad Harzburg, in denen die Teilnehmer kommenden Sommer auf Postensuche gehen. Daher hat sich das Organisationskomitee den Bad Harzbbuger Thilo Bruns und Stephan Schliebener aus Nordstemmen mit ins Boot geholt. Der 51-Jährige ist der renommierteste und erfahrenste Aufnehmer für Orientierungslauf-Karten in Deutschland und war unter anderem bei den Weltmeisterschaften 1995 im Lipper Land hauptverantwortlich als Kartierer tätig.
Damit er und Bruns die Möglichkeit haben, die Karten rechtzeitig fertigzustellen – immerhin müssen ein Jahr vor der Veranstaltung die Grobplanungen abgeschlossen sein – , ist ein großer Finanzaufwand nötig: Grundlagen und viel Technik müssen angeschafft werden.
Wegbereiter war dafür nun die Lotto-Sport-Stiftung mit Sitz in Hannover, die die Senioren-Weltmeisterschaften mit 20000 Euro unterstützt. “Ein Förderschwerpunkt der Stiftung sind internationale Meisterschaften und Wettbewerbe. Gefördert werden auch Veranstaltungen von Sportarten, die weniger im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung stehen. Auch sie gehören selbstverständlich zur Vielfalt des Sports in unserem Land”, erklärt Uwe Schünemann, Innen- und Sportminister des Landes Niedersachsen und Vorsitzender des Stiftungsrates der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung.
Kwiatkowski ist erfreut über die Zusage: “Wir sind ein ehrenamtlich arbeitendes Organisationsteam und refinanzieren die Veranstaltung im Wesentlichen über die Startgelder, die natürlich erst spät fließen.” Insofern komme dieser Geldsegen in der Vorbeitung gerade recht.
Als einen Geldsegen für die gesamte Region verstehen die Ausrichter die Senioren-Weltmeisterschaften. Wenn vom 1. bis 8. Juli 2012 rund 4000 Teilnehmer mit Anhang in den Harz kommen, sorgen sie für 35000 bis 40000 Übernachtungen, so dass vor allem die Tourismusbranche von der Veranstaltung profitieren kann.